Ellinikon Athen: NO_THING On Board

Die von Milla & Partner entwickelte Technologie NO_THING lässt vergangene Zeiten in Athen wieder aufleben. Die wechselvolle Geschichte des Athener Flughafens und die Wiederbelebung des Geländes als öffentlicher Raum für die Einwohner und Touristen der Stadt zeigen sich in einer aktuellen Ausstellung direkt am Standort. NO_THING wurde bereits in vielfältigen Projekten zum Einsatz gebracht – und auch hier werden die Besuchenden über ein analoges Steuerungselement in eine digitale Welt gezogen.

Er gehörte zu den größten Flughäfen seiner Zeit und bekommt nun eine neue Bestimmung. Von 1938 an war Ellinikon der internationale Verkehrsflughafen der griechischen Hauptstadt Athen, in 2001 wurde er durch den neuen Flughafen Eleftherios Venizelos abgelöst und geschlossen. Nun endlich wird das seitdem brachliegende Gelände transformiert – in einen Ort, der gleichermaßen Touristen*innen wie Einheimischen dienen soll. Einerseits sollen dort Grünflächen und Freizeitanlagen als Naherholungsgebiet entstehen, andererseits sind Wohnungen und Büroflächen geplant, um die Metropole zu erweitern. Um interessierten Bewohner*innen, Tourist*innen, aber auch Investor*innen die Planungen und kommende Nutzungsmöglichkeiten zu präsentieren, wurde von der international agierenden Kreativ-Agentur Media.Monks eine Ausstellung direkt vor Ort für den Projektentwickler LAMDA DEVELOPMENT S.A. konzipiert. Neben der Zukunft des Geländes wird auch die Geschichte des Ortes in analogen und digitalen Bildern wiedergegeben. Hierfür entwickelte Milla & Partner zwei NO_THING Stationen im Auftrag von Media.Monks.

NO_THING – der Name ist Programm. So ist die Technologie nicht an ein bestimmtes Gerät oder Objekt gebunden. Alles kann zum Steuerungselement werden. Premiere war im Deutschen Pavillon auf der EXPO in Mailand, wo die Besucher ein Stück Pappe als Steuereinheit oder einen Regenschirm als Monitor benutzen konnten. Das Faszinierende daran ist die völlige Abwesenheit einer Wahrnehmung von Technik. Bilder, Filme oder interaktive Informationen erscheinen als Projektion auf dem gewählten Objekt oder als räumliche Medieninstallation.

In Athen ist es an zwei Stationen jeweils bis zu fünf Besuchenden möglich, sich auf Boardkarten über unterschiedliche Themen weiter zu informieren. Historische Bilder aus vergangenen Zeiten lassen die Anfänge des Personen-Flugverkehrs nochmals aufleben, doch auch die mittlerweile auf dem Gelände ansässige Flora und Fauna werden sichtbar, und die Zukunftsvisionen für Ellinikon.

Die Position der auf dem analogen Steuerungselement – in diesem Fall dem Boarding Pass – verorteten Markerpunkte im Raum werden durch eine Infrarotkamera an der Decke erkannt (3D-Tracking). Die eigens zu diesem Zweck entwickelte Software kann mehrere Marker gleichzeitig interpretieren und errechnet folgerichtig die Position der Projektion. Dank des Projection Mapping können mehrere Boardkarten durch ein und denselben Projektor passgenau bespielt werden.

NO_THING lässt sich aber auch Mitnehmen. Zumindest ein Teil des interaktiven Tools können Interessierte mit nach Hause nehmen. Denn das Device ist gleichzeitig ein Give-away: Einfache Broschüren, Kataloge oder Postkarten werden zu interaktiven Projektionsflächen, die von den Besuchenden im Anschluss an den Rundgang als Erinnerung eingesteckt werden können. Zum Einsatz kam diese Technologie bereits als SeedBoard auf der EXPO in Mailand – mit drei Millionen Usern in sechs Monaten – sowie dauerhaft und in weiter entwickelter Form auch im Baykomm, der Markenwelt von Bayer in Leverkusen oder im Changi Experience Studio in Singapur.

Mehr Informationen zur Ausstellung über das bisher ehrgeizigste und nachhaltigste Stadtentwicklungsprojekts Griechenlands unter experiencecentre.theellinikon.com.gr/en und theellinikon.com.gr/en.