Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Die Kugel von balancity

Eine Interaktion für 600 Besucher

Die Kugel von balancity, dem Deutschen Pavillon auf der Expo 2010 in Shanghai, war eine Anwendung, die speziell für den EXPO Pavillon erfunden wurde.

Über eine Sprachsteuerung konnten die Besucher die mit über 400.000 LEDs besetzte Kugel (3m Durchmesser, 1,2 Tonnen Gewicht) bewegen. Die Kugel wurde durch lautes Rufen wie ein Pendel in Bewegung gesetzt und nahm im Laufe der Show immer mehr Geschwindigkeit auf. Am Punkt des höchsten Ausschlages ging sie in eine Kreisbewegung über: Die Besucher brachten die Kugel zum „Strahlen“. Auf ihr wurden emotionale Bilder aus einer lebenswerten Stadt der Zukunft gezeigt.

Gemäß dem übergeordneten konzeptionellen Gedanken „Gemeinsam kann man tatsächlich etwas bewegen“ wurde hier die Energie erzeugt, die die Stadt am Leben hält.

Die Kugel zeigte die vielfältigen Bilder einer Stadt in Balance. Zunächst spiegelte sie in ihrer Pendelbewegung die Polaritäten und Gegensätze wider, die eine lebenswerte Stadt in sich vereint und die es zu bewahren gilt. Durch die Besucher, die selbst aktiv wurden, erhielt die Kugel nach und nach immer mehr Energie. Sie griff individuelle Erlebnisse und Wünsche der Stadtbewohner auf und verband diese miteinander. In der großen Kreisbewegung brachte die Kugel die Unterschiedlichkeiten in ein Gleichgewicht: balancity entstand. Am Ende öffnete sich die Kugel und schuf eine Brücke zum Gastland. Sie verdeutlichte, dass jede Stadt ein Teil des Ganzen ist, welches es zu schützen und bewahren gilt.

Die interaktive Kugel war eine ungewöhnliche Verbindung aus Ingenieursleistung und spielerischer Inhaltsvermittlung. Die kreative und konzeptionelle Idee stammte von Milla & Partner, die Universität Stuttgart entwickelte Regelung und Antrieb für die Kugel.

Kooperationspartner der Universität Stuttgart waren:

  • Institut für Technische und Numerische Mechanik (ITM): Regelungs- und Antriebskonzept
  • Institut für Maschinenelemente: Konstruktion und Lebensdauerberechnung Pendelstange
  • Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW): Elektromechanisches Antriebskonzept und Sensorik

„Es war besonders schön, der Welt ein eigentlich ganz einfaches mechanisches System zeigen zu können. Auch der Laie konnte erkennen, dass die Bewegung nicht künstlich war, sondern physikalisch genau so sein musste. Dieses Gefühl der „Natürlichkeit“ hat dann auch zu der fast hypnotischen Wirkung der Kugelbewegung geführt.”

Prof. Dr.-Ing. Prof. E.h. Peter Eberhard, Institut füt technische and numerische Mechanik, Universität Stuttgart
Daten und Fakten
  • Durchmesser: 300 cm
  • Gewicht: 1.230 kg
  • Segmente: 12 Stück á 66 kg
  • Stamm-Mast: 330 kg
  • Fixierung Segmente: 750 selbstsichernde Schrauben
  • LED Module: 1.561Stück
  • Pro Modul: 256 LED Pixel (16x6 RGB SMD)
  • Anzahl Pixel: 399.616
  • Netzteile: 84
  • Schaltpunkte zur Einschaltverzögerung: 72
  • Einzelkabelstrecken (im Innern der Kugel): 3.500
  • Mechanische Aufbauzeit (bestückt): 4 Tage

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